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Der arme Schuppen

So klagten die bedröppelten Kita-Kinder, als beim Arbeitssamstag ihr geliebter Fahrzeugschuppen abgebaut wurde. Leider war auch dieses alte Gebäude angeschimmelt und drohte einzustürzen. Also: Keine Alternative zum Ab- und Neubau ganz in Eigenleistung. Das noch gute Holz wird übrigens wiederverwendet.

Projektleiterin Dana freute sich mit dem Schuppen-Team: „Ein herzliches Dankeschön an die fleißigen Hände, die heute dafür gesorgt haben, dass der Schuppen jetzt in Kleinteilen hinter dem Kita-Gebäude liegt.“

Auch der neue Schuppen wird überwiegend aus Holz bestehen. Und die Kinder werden ihn genauso lieb haben wie den alten. Ganz sicher!

WestLotto unterstützt Kita-Neubau

Die Kindertagesstätte an der PH e.V. freut sich über Zuschuss von 15.000 Euro zu den Baukosten

Große Freude bei der Bonner Kindertagesstätte an der PH e.V.: WestLotto fördert mit Geldern der GlücksSpirale – den Neubau der Elterninitiative mit einem Zuschuss von 15.000 Euro. Mit dem Fördergeld aus Lotto-Einnahmen werden die Kosten für Statik, Wärmeschutz, Bauleitung sowie das Konstruktionsvollholz beglichen.

Die Kita-Vorsitzenden Moritz Walheim und Anna Klose reagierten sehr erleichtert auf die Bewilligung des Zuschusses: „Dadurch müssen wir weniger an Eigenmitteln aufbringen als ursprünglich angenommen.“ Der Neubau der Kita hatte insgesamt mehr als 200.000 Euro gekostet. 85.000 Euro davon steuerte das Land Nordrhein-Westfalen an Fördermitteln für Kita-Neubauten hinzu. Die übrigen rund 115.000 Euro musste die kleine Elterninitiative alleine finanzieren. Durch den Zuschuss der GlücksSpirale sind es jetzt nur noch 100.000 Euro an Eigenmitteln, die durch eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge, durch einige Darlehen und Kredite aufgebracht worden sind.

Fördergelder treffen ein

Das neue Gebäude wurde zwar schon im Januar dieses Jahres bezogen. Aber erst jetzt bekommt die Elterninitiative offiziell die letzten Fördergelder. WestLotto-Bezirksleiterin Anja Schmitz und ihr designierter Nachfolger René Klose machten sich selbst vor Ort ein Bild von der neuen Kita in Holzbauweise. Die 20 Jungen und Mädchen der Kita zeigten ihnen alle Räume. Anja Schmitz zeigte sich begeistert: „Es ist schön zu sehen, was konkrete Hilfe bewirkt. Mit der finanziellen Förderung aus den Erträgen unserer Lotterieprodukte macht das Neubau-Projekt der Kita einen entscheidenden Schritt nach vorne. Und wir freuen uns natürlich, einen Beitrag für das gesellschaftliche Miteinander in NRW leisten zu können.“

Die Kindertagesstätte konnte die Förderung beantragen, weil sie Mitglied des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes ist. Denn neben dem Deutschen Olympischen Sportbund und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz unterstützt WestLotto über das Land NRW auch Projekte von Mitgliedern der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V., zu der auch der Paritätische Wohlfahrtsverband zählt. Die Antragstellung erfolgt stets über den jeweiligen Verband.

Lotterie dient dem Gemeinwohl

Nicht nur im Fall der Bonner Kita leisten die Fördermittel aus den staatlichen Lotterien einen wichtigen Beitrag zum Allgemeinwohl. Denn rund 40 Prozent der Spielerträge von WestLotto fließen in den Haushalt des Landes Nordrhein-Westfalen und kommen somit gemeinnützigen Organisationen aus dem Sport, der Wohlfahrt, der Kultur sowie dem Denkmal- und Naturschutz zu Gute. Gerade in der heutigen Zeit, in der die öffentlichen Kassen klamm sind und Sparzwänge vorherrschen, werden diese Gelder händeringend gebraucht. So auch bei der Kita an der PH, die sich nach wie vor über Unterstützer und Spenden freut.

Weitere Informationen über Förderprojekte unter www.gluecksspirale.de/gute-taten/foerderprojekte/

„Alle haben mitgezogen“

Das neue Haus steht, aber es gibt immer noch genug zu tun für die Eltern der Kita an der PH e.V. Die Vorstände Moritz Walheim und Anna Klose berichten im Interview über die spannende Bauphase und die künftigen Aufgaben:

Hättet ihr euch vorgestellt, dass euer erstes Vorstandsjahr so verläuft?
Anna: Als wir die Vorstandsposten übernommen haben, war offensichtlich, dass was passieren würde. Ich habe damit gerechnet, dass es aufwändig wird.
Moritz: Ich habe mit viel Arbeit gerechnet, gerade wegen des Neubaus. Das war von Anfang an unser Hauptbetätigungsfeld.

Als ihr eure Ämter antratet, stand fest, dass neu gebaut werden muss, weil die Kita verschimmelt ist…
Anna: Ja. Neubau oder eine andere Lösung. Es war klar, dass wir was machen mussten.

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Und wie war es im Nachhinein, mit dieser Elternschaft eine Kita zu bauen?
Moritz: Alles super, wenn es erst mal steht. Ganz ehrlich: Wenn ich vorher gewusst hätte, wie groß die Belastung ist, hätte ich nicht gesagt: Ja, das mache ich, und das ziehen wir durch. Im Nachhinein denke ich: Besser, dass ich es nicht so genau gewusst habe.

Wann habt ihr gemerkt, dass es anstrengend wird?
Anna: Am Anfang war es die Auseinandersetzung mit den Behörden, die viel Zeit und Energie gekostet hat und auch ziemlich frustrierend war. Wir sind da mit einer gewissen Blauäugigkeit rangegangen: Wir machen das jetzt so, wie die das haben wollen, und dann wird dann schon klappen. Das war dann leider nicht so. Immer wenn man das Gefühl hatte, das haben wir jetzt angepackt, dann kam was Neues, was dann auch noch gebraucht wurde und dann wieder etwas, was noch gebraucht wurde. Die Anfangsphase war frustrierend, weil man nicht vorankam. Und die Endphase war stressig, weil man total viel gemacht hat. Jeden Abend war jemand auf dem Bau. Das war familientechnisch recht unentspannt.
Moritz: Ich habe den Anfang auch als Hürdenlauf erlebt. Man springt über eine drüber, und dann steht direkt schon die nächste da.

Hätte man das verhindern können oder ist das Lernen im Prozess? Kann man da anderen Elterninitiativen etwas raten?
Moritz: Bei uns war es ein Sonderfall, dass wir auf einem Gelände sind, auf dem wir eigentlich nicht bauen dürfen, weil es als nicht bebaubare Fläche ausgewiesen ist. Es hat sehr viel Zeit und Mühe gekostet, das durchzukriegen. Ansonsten kann man sich vorher nicht so schlau machen, dass man alles vorhersehen kann. Ich hätte von den Ämtern erwartet, das Gesamtpaket gezeigt zu bekommen, aber wir haben immer nur stückchenweise die nächsten Aufgaben gestellt bekommen. Wir wussten am Anfang nicht, was alles zu erledigen ist, bis die Kita steht, sondern das hat sich immer erst nach und nach ergeben.
Anna: Wir sind alle keine Profis, und durch unsere finanziellen Grenzen haben wir versucht, alles Mögliche selber zu machen. Wenn man mehr Geld zur Verfügung hat, kann man sicherlich einen Bauleiter einstellen oder einen Architekten, der sich kümmert und einem so was abnimmt, der mehr Erfahrung hat und weiß, was auf ihn zukommt. Das ging bei uns aber aus finanziellen Aspekten einfach nicht.

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Ihr seid beide berufstätig. Es ist ja nicht so, dass ihr für die Kita alles habt stehen und liegen lassen, sondern ihr habt immer mal wieder zwischendurch telefoniert oder korrespondiert mit den Ämtern.
Moritz, deine Familie hat das Kernteam der Bautruppe über Wochen lang zu Hause gehabt und bewirtet. Wie war das?

Moritz: Am Anfang war das ganz lustig, jeden Abend vier Männer zu Hause sitzen zu haben, gemeinsam Pizza zu essen, Bier zu trinken oder auch polnischen Schnaps. Das war richtig schön und wir dachten dann auch, dass diese intensive Phase relativ schnell herum geht. Es war dann aber schon irgendwann für uns als Familie eine Belastung, dass wir zu fünft in einem Zimmer geschlafen haben, um die anderen Zimmer den Bauarbeitern zur Verfügung zu stellen.

Dass es überhaupt zu dieser Lösung kam, lag auch an den Kosteneinsparungen.
Moritz: Genau.

Also ihr hättet auch sagen können: Wir mieten jetzt eine Pension für vier Monate, und da könnt ihr übernachten…
Moritz: Da wären die Kosten natürlich ordentlich in die Höhe geschossen, und so war’s für den Bau wirklich das Praktischste. Die Bauarbeiter waren nah an der Kita dran und konnten morgens um sieben direkt los auf den Bau und kamen dann abends zurück und hatten halt drumherum keinen Aufwand. Und es hat enorm Kosten gespart.

Und es war wirklich so, dass sie abends kurz gegessen haben und ins Bett gefallen sind, so wie wir das in der Endphase mitgekriegt haben, nach diesen Zehn-Stunden-Tagen…
Moritz: Der Standard waren eigentlich Zwölf-Stunden-Tage, von morgens sieben bis abends sieben, und in der Endphase ging’s dann auch mal abends bis zehn oder elf Uhr.

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Hättet ihr erwartet, dass die Eltern so mitziehen?

Anna: Das war die mit Abstand positivste Erfahrung an diesem ganzen Kita-Bau, dass einfach alle total gut mitgezogen haben. Es war keiner dabei, der sich rausgehalten hat und nichts gemacht hat. Es haben alle Eltern mitgemacht und reingehauen, das fand ich total super. Für den Zusammenhalt war das eine sehr gute Sache.

Anfangs lautete die Vorgabe: Wenn jeder acht Stunden macht, dann müsste das klappen. Das war nachher viel mehr, und die Erzieher haben ja auch noch kräftig mit angepackt sowie ehemalige Kitaner…
Moritz: Das war unsere naive Vorstellung zu Beginn. Es war dann halt deutlich mehr. Aber auch das hat ganz stark die Kosten gesenkt, weil weniger von der Baufirma berechnet wurde.
Ich fand das richtig schön, wie alle mitmachen. Auch bei der Weihnachtsfeier hat man gemerkt, dass uns das alle noch mehr zusammengebracht hat. Das war ein schöner Moment, in dem man gemerkt hat: Wir machen das alle, um die Kita zu erhalten und um diese Idee weiterleben zu lassen.

Ein Jahr vorher hätte ich mir das nicht vorstellen können. Da wurde ja immer nur diskutiert und diskutiert und diskutiert. Doch dann kam irgendwann der Auslöser. Und es kamen Leute, die es angeschoben haben. So wie euch.

Wie soll das Ganze finanziert werden? Der Bau ist zwar fast fertig, aber die Kita nicht schuldenfrei. Ganz im Gegenteil…
Moritz: Wir mussten natürlich einen Kredit aufnehmen. Den müssen wir die nächsten zehn Jahre abbezahlen. Das wird sich auf die Beiträge der Eltern auswirken. Außerdem haben wir die Rücklagen des Vereins aufgebraucht, so dass wir neue bilden müssen, was sich genauso auf den Beitrag auswirkt. Auch das wird noch Jahre dauern.

Der Beitrag lag mal bei 88 Euro pro Kind und Monat, ist dann zwischenzeitlich auf 115 Euro angehoben worden und liegt jetzt bei 110 Euro – zusätzlich zum normalen Kindergartenbeitrag an die Stadt.
Kann man den Schuldenberg anders als nur über höhere Beiträge abtragen?

Anna: Unsere wunderbare Fundraising-AG hat sich schwer ins Zeug gelegt. Sie hat die Spende von der Glücksspirale aufgetan, die uns 15.000 Euro für den Bau eingebracht hat. Zudem haben wir viele private Spenden bekommen, insgesamt rund 2.500 Euro. Und wir haben eine großzügige Möbelspende erhalten. Wir hoffen, in der Richtung weitermachen zu können.
Moritz: Weil es eben auch noch einiges zu tun gibt. Die Kita ist noch nicht fertig, gerade draußen wartet Arbeit. Das muss auch bezahlt werden.

Also ist jetzt nicht die Zeit, die Hände in den Schoß zu legen. Es geht weiter…
Anna: Wir können jeden Cent gebrauchen.

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Ich erinnere mich an den Tag der Bauabnahme, als draußen die Kinder und Eltern standen und warteten. Als klar war, wir können rein, war das ein sehr emotionaler Moment. Da hat man gespürt, wie der Druck der Wochen davor abgefallen ist. Wie habt ihr das erlebt?
Anna: Ich war im Büro und habe eine SMS von Moritz gekriegt, und dann habe ich ein Tänzchen um meinen Schreibtisch gemacht.
Moritz: Ich fand’s so schön, die Kinder zu sehen, wie sie hier reinstürzen. Das war ein ganz besonderer Moment, wie sie das für sich in Beschlag nehmen, sich angucken und wirklich glücklich sind. Eine ganze neue Welt, die sie da erkunden konnten.

Was muss am Haus jetzt noch gemacht werden?
Moritz: Es gibt innen noch ein paar Kleinigkeiten: An den Decken muss noch ein bisschen abgedichtet werden. Wir haben eine Liste…
Anna: Der Außenbereich ist ein großes Projekt. Wir wollen etwa eine vernünftige Terrasse schaffen.

Wir finden es einfach wahnsinnig, was da passiert ist und wie diese Elternschaft zusammen gearbeitet hat. Wie war das für euch?
Anna: Das war die tollste Erfahrung: Wenn so viele Leute auf dasselbe Ziel hinwollen, dann klappt das auch. Jedes Mal, wenn ich die Kinder abhole, lache ich. Ich muss lachen, weil ich mich freue, dieses Gebäude zu sehen. Ich habe den Eindruck, viele Kita-Eltern jetzt auch noch mal besser zu kennen und vielleicht auch mal privat was miteinander zu machen – auch ohne Kita.
Moritz: Auf jeden Fall hat uns das richtig zusammen geschweißt. Die Stimmung war vorher schon gut. Aber dass wir durch die Bank bereit sind, abends bis nachts um eins in der Kita zu arbeiten – an einem normalen Wochentag – das ist etwas Besonderes.
Anna: Ich bin gespannt, wie sich die neuen Eltern da hineinfinden werden…
Moritz: Wir müssen einfach nur genügend übrig lassen für die Neuen…

Niemand hat behauptet, dass es einfach werden würde

Heute gab es wieder einen außerordentlichen Arbeitseinsatz: Viele Tonnen Steine mussten bewegt und ein Hang befestigt werden. Dank des tollen, unermüdlichen Engagements von Eltern und Kindern wurde ein Großteil dieser Aufgabe geschafft, das Tagesziel sowieso. Ihr seid eine super Truppe! Doch man muss nicht nur arbeiten, man muss auch leben: So gab es Kölsch und es wurde gegrillt. Das Wetter war super.

Hi five and shout out to the Kita!

Ein Klick genügt: Jetzt für Naturkinder-Projekt abstimmen!

Barfüße freuen sich auf ein Naturerlebnis.
Barfüße freuen sich auf ein Naturerlebnis.

Die Kita an der PH e.V. bittet um Unterstützung bei der „Naturkinder 2014“-Abstimmung von Rossmann und Persil.

Die Bonner Elterninitiative beteiligt sich mit ihrem Projekt „Von Kopf bis Fuß Natur erleben – Barfußterrasse mit Kräutermauer für die Kinder“ an dem Voting über Facebook. Das geht ganz leicht: Einfach diesen Facebook-Link von Rossmann aktivieren, anmelden sowie „Gefällt mir“ und „Voten und gewinnen“ anklicken. Das geht kinderleicht. Die Projekte mit den meisten Klicks gewinnen die Ausschreibung und werden gefördert.

Hier der Bewerbungstext der Kita:
– Wer sind wir: eine kleine Elterninitiative, die 20 Kinder von zwei bis sechs Jahren betreut.
– Was wir brauchen: eine Terrasse, auf der die Kinder den Sommer verbringen können.
– Was wir wollen: ein Naturerlebnis, das die Sinne anregt.
– Was wir planen: eine „Barfußterrasse“ (zum Erfühlen verschiedener Naturmaterialien), eingefasst von einer niedrigen Kräutermauer (zum Betrachten, Beschnuppern und Probieren von Pflanzen und Beobachten und Belauschen von Tieren).

„Der Lärm fehlt mir“

Daumen hoch! Amin Rashid Miyavaghi vor seinem "Startblock" - für die Kita mehr als eine Übergangslösung.
Daumen hoch! Amin Rashid Miyavaghi vor seinem „Startblock“ – für die Kita mehr als eine Übergangslösung.

Er war der Retter in allerletzter Sekunde: Amin Rashid Miyavaghi hat die Kinder der Kita an der PH für die Zeit des Abrisses und des Neubaus in seinem Bistro „Startblock“ beherbergt. Etwa vier Monate hausten die kleinen und großen „Kitaner“ im Restaurant über dem Sportpark Nord. Im Interview erzählt der zweifache Familienvater, wie sich das Zusammenleben in der „Übergangslösung“ gestaltete:

Vermisst du uns schon?
Amin Rashid Miyavaghi: Ja, der Lärm fehlt mir. Und es war immer so schön, wenn ich nachmittags auf die Terrasse gekommen bin. Da haben mich die Kinder stets mit „Hallo Amin“ begrüßt. Es ist schon ein bisschen ruhiger geworden…

Wie waren die vier Monate mit der Kita?
Amin: Dazu kann ich nur sagen: Ich würde es immer wieder machen. Angenehme Leute und gut erzogene Kinder. Die Eltern sind engagiert und gut organisiert.

Gab es besonders schöne Momente?
Amin: Wir hatten etwa eine Stunde, in der sich Kita- und Bistrobetrieb überschnitten haben. Da fand ich es immer besonders schön, wenn die Kinder aus dem großen Raum durch den Startblock zu den Toiletten gelaufen sind und sich mit den Kunden, meinen Mitarbeitern und mir unterhalten haben.

Und besonders schlimme Momente?
Amin: Wie gesagt: Es hat meist alles ganz gut geklappt. Es gab einen Mittag, da war unheimlich viel zu tun, weil wir 70 bis 80 Essen für ein Sportlercamp zubereiten mussten. Ausgerechnet in dieser Zeit war dann die Toilette verstopft und stand plötzlich unter Wasser, weil die Kinder da massenweise WC-Tücher hineingeworfen hatten. Und dann ist auch noch die Spülmaschine ausgefallen. Das war dann ein bisschen stressig. Aber die Rohrreiniger-Firma hat es wieder hinbekommen. (Lacht.)

Ist sonst was kaputt gegangen?
Amin: Nicht dass ich wüsste. Kein Geschirr, keine Möbel, keine Blumen. Das Klo wurde schnell wieder repariert.

Haben sich die Eltern bei ihren monatlichen Mitgliederversammlungen im Startblock gut benommen?
Amin: Ja, die sind genauso gut erzogen wie die Kinder.

Das heißt also, wir halten weiter Kontakt?
Amin: Ja, ihr seid willkommen – egal, in welcher Hinsicht! Wenn wir euch helfen können – etwa mit Räumen oder für eine Feier –, dann machen das sehr gerne. Für mich war diese Zeit eine ganz positive Erfahrung.

Wir kommen gerne wieder. Dass du guten Kaffee und leckeres Essen machst, wissen wir ja jetzt…

Amin: Danke, das freut mich.

Vielleicht kommen wir ja auch mal mit einer Abordnung zum Fußballgucken oder zu deinem neuen Brunch.
Amin: Sehr gerne. Der Brunch ist an jedem ersten Sonntag im Monat. Kinder bis sechs Jahre zahlen übrigens nichts. Das dürfte euch entgegenkommen…

Zur Person:
Amin Rashid Miyavaghi, Jahrgang 1967, ist gebürtiger Iraner und gelernter Koch. Von 2001 bis 2009 leitete er in der Südstadt das Lokal „Rosengarten“. Danach absolvierte er bei der IHK die staatliche Externenprüfung zum Koch und arbeitete anschließend beim KSI in Bad Honnef und in verschiedenen anderen Lokalen. Seit 2012 führt er den „Startblock“, das Bistro im Sportpark Nord. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder im Alter von drei und acht Jahren.

Flyer Brunch im Startblock

Neubau mit Familienanschluss

Zum Vollholz-Kernteam in Bonn gehörten neben Volker Albrecht (rechts vorne) und  Thomas Bunn auch Nico Müller und Josef Kurczak sowie in der Schlussphase des Baus Jens Dietz und Marcus Scheske.
Zum Vollholz-Kernteam in Bonn gehörten neben Volker Albrecht (rechts vorne) und Thomas Bunn (rechts hinten) auch Nico Müller (vorne links) und Josef Kurczak (oben links) sowie in der Schlussphase des Baus Jens Dietz und Marcus Scheske.

Das Team der Vollholz GmbH hat in gut drei Monaten die neue Kita an der PH gebaut. Geschäftsführer Volker Albrecht berichtet im Interview einen Tag vor der Bauabnahme, wie der erste Kita-Neubau des Unternehmens aus Schweppenhausen bei Bad Kreuznach verlaufen ist:

Zufrieden?
Volker Albrecht: Im Prinzip ja. Wir sind im Soll und haben mehr geschafft, als wir vorhergesagt hatten. Am Montag können die Kinder in ihre neue Kita einziehen (Anmerkung der Redaktion: Gemeint ist der 20. Januar).

Eigentlich sollte das Haus schon zwei Wochen früher fertig werden. Wie kam es zu der Verzögerung?
Volker: Dafür gab es zwei Gründe. Zum einen die zwischenzeitliche Vereinbarung mit dem Bauamt, dass nicht weitergebaut werden darf, bis die fehlende Prüfstatik vorliegt. Zum anderen sind uns während der Bauphase zwei Autos kaputt gegangen. So ein Bau ist wie eine große Maschine. Die funktioniert nie reibungslos.

Was gab es für besondere Schwierigkeiten in den drei Monaten?
Volker: Außergewöhnlich waren die Schwierigkeiten mit dem Bauamt. Wir hatten zwar schon eine Baugenehmigung, aber der Bericht über die Prüfstatik lag noch nicht vor. Die war irgendwo auf dem Weg zwischen Ingenieurbüro und Bauamt abhanden gekommen. Statt im Büro des Statikers nachzufragen, wurde ein Baustopp angeordnet. Da hätte ich mir ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl gewünscht.

Einen Kita-Bonus gab es also nicht?
Volker: Nein, leider nicht. Am Tag nach der Verkündigung des vorläufigen Baustopps war die Motivation unseres Teams natürlich im Keller. Zeit gekostet hat außerdem der fehlende Bericht über die Wärmedämmungsmaßnahmen, der in NRW benötigt wird – anders als in unserem Stammland Rheinland-Pfalz.

Die neue Kita ist komplett aus Holz?
Volker: Nein, es handelt sich um ein Holzständerwerk mit Rigips und Dämmung. So bauen die meisten Schweden ihre Wohnhäuser. Und die machen das genauso wie wir hier: Ein kleines Team, und die Familie hilft mit, wo sie kann.

Wobei in diesem Fall die Elterninitiative die Familie war. Verliert man da als Bauarbeiter nicht irgendwann die Nerven, wenn jemand zum fünften Mal das Gleiche fragt?
Volker: Nein, das sind meine Kollegen gewohnt. Normalerweise bauen wir Treppen, und zwar mit dem Hausherrn gemeinsam. Da müssen wir viel erklären. Aber wir haben nur gute Erfahrungen damit gemacht. Wenn die Treppe später mal knarzt, kann sich der Hausherr meist selbst helfen.

Warum ist die neue Kita eigentlich so günstig?
Volker: Mein Geschäftsführer-Kollege Thomas Bunn und ich haben der Kita ein besonders gutes Angebot gemacht. So günstig, dass die Stadt Bonn es nicht für möglich hielt und ihre Zusage zur Förderung durch das Land erst nicht geben wollte.

Wie kann man eine neue Kita für etwas mehr als 200.000 Euro bauen?
Volker: Wir brauchen für diese Bauweise nicht so viele große Geräte wie auf anderen Baustellen, keine Kräne zum Beispiel. Unser Kernteam von vier Arbeitern hat hier die meiste Zeit alleine gearbeitet, nur unterstützt von der tatkräftigen Elternschaft.

Und ihr habt nicht im Hotel oder einer Pension gewohnt…
Volker: Wir haben bei meinem Sohn Moritz […] gewohnt. Das war schon eine enorme Belastung […], dass jeden Abend vier Bauarbeiter […] Wohnzimmer und Esszimmer belagerten. Und das wochenlang! Aber so eine Kita baut man ja nur einmal…

Du hast gesagt, die neue Kita hält hundert Jahre.
Volker: Ja. Reparaturen werden künftig viel einfacher sein als in der alten Baracke. Der alte Bau war von unten feucht geworden. Deshalb konnte der massive Schimmelbefall entstehen. Die neue Kita ist so konstruiert, dass sie von unten und auch zum Beispiel in der Fassade immer gut durchlüftet wird.

Und die Energiebilanz?
Volker: Durch die Holzbauweise mit extra dicker Dämmung werden sich gegenüber dem alten Bau enorme energetische Vorteile ergeben. Man muss die Heizung nicht mehr auf so hohem Niveau laufen lassen, sondern kann sie stückweise runterfahren. Das lohnt sich bestimmt.

Das war der erste Kita-Neubau der Vollholz GmbH. Würdest du es wieder machen?
Volker: Ja. Man kann nicht ständig von der Gesellschaft verlangen, dass sie kinderfreundlich ist, und dann selber nichts tun. Wir haben das auch gemacht, damit dieser Verein und diese besondere Kita weiter bestehen können.

Zur Person:
Volker Albrecht, Jahrgang 1955, führt mit Thomas Bunn die Vollholz GmbH aus Schweppenhausen bei Bad Kreuznach. Er ist nicht nur begeisterter Holzkita-Neubauer, sondern auch der Vater des Vereinsvorsitzenden Moritz Walheim und der Großvater von aktuell zwei Kita-Kindern.